Sicherheitsrisiko App – wie können sich Unternehmen schützen?

Heidelberg, 05. Juni 2012. Sicher arbeiten in einer mobilen Welt – bei diesem Thema spielt der Umgang mit Applikationen eine große Rolle. Der Markt bietet mittlerweile eine unüberschaubare Fülle von Anwendungen – die Palette reicht vom einfachsten Werkzeug oder der Spaßanwendung bis hin zu Paketen mit umfangreichen Funktionalitäten. Geräte wie das iPhone laden geradezu dazu ein, neben geschäftlichen Apps auch Spiele und andere private Applikationen herunterzuladen. Laut einer aktuellen Studie erlauben vier von zehn Unternehmen Ihren Angestellten bisher noch die freie Internetnutzung und das Herunterladen von Anwendungssoftware mit Mobilgeräten. Fehlende Reglementierungen beim Download von Smartphone-Apps stellen jedoch ein großes Sicherheitsrisiko dar.

„Applikationen sind das Einlasstor für mobile Angreifer und Schadsoftware“, weiß Robert Himmelsbach, Experte für Mobile Device Management bei der MPC Mobilservice GmbH. „App-Trojaner zum Beispiel tarnen sich als harmlose Applikation und können den Benutzer mit Gebühren belasten, indem Sie teure SMS an Premium-Rufnummern verschicken.“ Im Hintergrund greifen Apps zudem oftmals unbemerkt sensible Daten ab oder lesen auf dem Gerät automatisch gespeicherte Nutzerverhalten-Profile oder Positionsdaten aus. „Malware kann in Sekundenschnelle über die Netze übertragen werden und eine große Anzahl Smartphone-Nutzer lahmlegen“, stellt Himmelsbach fest. Schließen lässt sich dieses Sicherheitsloch nur, indem Unternehmen den Download privater Inhalte und Apps entweder verbieten – oder gezielt reglementieren.

Anbieter von Mobile Device Management (MDM) Lösungen unterstützen die sichere App-Nutzung im Unternehmensumfeld durch einen so genannten „Enterprise App Store“. In solchen firmeneigenen Stores bekommen Nutzer ausgewählte Unternehmens- oder Business-Applikationen angeboten, die dann über die Luftschnittstelle auf die Endgeräte installiert werden. „Nutzer können sich quasi selbst bedienen und die gewünschten Apps herunterladen“, erklärt Himmelsbach. Ob obligatorische Apps auch vorschriftsmäßig installiert werden, lässt sich dabei über ein zentrales Web-Portal nachverfolgen.

Generell ist es bei allen gängigen Systemen möglich, das so genannte „Software-Inventory“ der Geräte auszulesen und den Nutzer aktiv auf unerwünschte Downloads anzusprechen. Zu beachten ist jedoch, dass sich per MDM-Lösung das Herunterladen und / oder die Ausführung einzelner Apps aus den allgemeinen Anbieter-Stores bisher nicht bei jedem Betriebssystem unterbinden lassen. „Bei iOS, dem Betriebssystem für Apple-Geräte, kann man aber auch bestimmte Nutzungsfunktionen wie Filme oder anstößige Inhalte sperren“, so Himmelsbach. Zur Aufgabe eines IT-Verantwortlichen gehöre es jedoch nicht nur, den Umgang mit Apps in geregelte Bahnen zu lenken – sondern auch die Mitarbeiter selbst für die damit zusammenhängenden Sicherheitsrisiken zu sensibilisieren. Daneben sollten klare Regeln für den Umgang mit und die Nutzung von Applikationen aufgestellt und durchgesetzt werden. Nur so kann man nicht nur technisch sondern auch rechtlich den aktuellen Anforderungen im Bereich Mobile Device Management begegnen.

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